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Verbotene Babynamen in Spanien

Die spanischen Gesetze zur Namensgebung schränken ein, wie Eltern ihre Kinder nennen dürfen, in der Regel um das Kind vor potenziell anstößigen Namen zu schützen.

Aber welche Namen sind in dem Land tatsächlich verboten ?

Das spanische Gesetz über Babynamen verbietet jeden Namen, der die Würde einer Person verletzen oder der zu Verwechslungen führen könnte, z. B. die Verwendung eines Nachnamens als Vornamen oder eines Namens, den ein Geschwisterkind bereits trägt.

Das Gesetz aus dem Jahr 1957 sieht vor, dass das Standesamt Namen ablehnen kann, die negativ besetzt sind oder die Würde des Kindes verletzen. Die Standesämter der einzelnen Provinzen können jedoch ihre eigenen Richtlinien aufstellen.

Die Liste der verbotenen Namen ist lang, auch wenn sie mehrmals aktualisiert wurde, um sie dem Wandel der Zeit anzupassen. Hier sind die wichtigsten die man kennen sollte:

Gleicher Name für Geschwister

Um Identitätsverwechslungen zu vermeiden, ist es nicht erlaubt, zwei Kindern denselben Namen zu geben, selbst wenn der Name in eine andere Sprache übersetzt wird. Der Bruder eines Kindes, das Juan heißt, darf zum Beispiel nicht John genannt werden.

Namen mit negativen Konnotationen

Das Standesamt (Registro civil) lehnt jeden Namen ab, der als negativ empfunden wird oder die Würde des Kindes beeinträchtigen könnte. Dank dieser Vorschrift darf niemand Hitler, Kain, Luzifer, Judas, Stalin oder Osama Bin Laden heißen.

Ebenso schützt das Gesetz Kinder davor, als „Loco“ (Verrückter) oder „Caca“ (Kacke) bezeichnet zu werden, da sie dadurch zum Gegenstand des Spotts werden oder sogar psychischen und physischen Schaden nehmen könnten.

Dieses Kriterium wurde jedoch kritisiert, da die Entscheidung, ob ein Name beleidigend ist oder nicht, in der Regel dem Standesbeamten obliegt. In Spanien gibt es viele Frauen mit biblischen Namen, die negativ besetzt sind, wie z. B. Dolores („Schmerzen“) und Angustias („Ängste“).

Verkleinerungsformen

Während verkürzte Namen zulässig sind, werden Verkleinerungsformen durch Hinzufügen der liebevollen Endungen -ita oder -ito vom Standesamt nicht akzeptiert. Selbst wenn Sie Ihren Sohn „Juanito“ nennen wollen, müssen Sie ihn offiziell als „Juan“ eintragen lassen. Andererseits gelten Namen wie Paco (früher eine Kurzform von Francisco) heute als eigenständige Namen…..

…..Akronyme

Während Akronyme und Namenskombinationen für Unternehmen in Spanien üblich sind, z. B. Maipe für Maite y Pedro oder Marfranol für María, Francisco y Olga, gelten sie nicht für eine Person. Wenn Sie Ihr Kind JC nennen wollen, müssen Sie es als Juan Carlos oder eine andere Kombination aus zwei Namen mit diesen Initialen eintragen lassen.

Obst, Gemüse und andere Gegenstände

„Pera“ und „Pepino“ sind keine akzeptablen Namen für Menschen. Ebenso werden „Coche“ oder „Casa“ abgelehnt.

Marken, berühmte Personen oder Städte

Auch wenn es keine spezielle Liste gibt, werden Namen wie Nike, Spielberg oder Barcelona vom Standesamt „wahrscheinlich“ abgelehnt. Auch wenn La Casa de Papel viele Eltern auf die Idee gebracht haben mag, ihr Kind „Tokio“ oder „Berlin“ zu nennen, ist die Benennung des Kindes nach einer Stadt wahrscheinlich ebenfalls nicht möglich. Shakira und Piqué kamen jedoch davon, als sie ihren Sohn Milan nannten (ohne Akzent auf dem a), weil dies ein gängiger slawischer Name ist.

Das mag nach vielen Regeln klingen, aber die spanischen Gesetze waren in der Vergangenheit viel restriktiver. Während der Franco-Diktatur mussten alle Kinder mit Vornamen aus der Bibel getauft werden. Erst nach Francos Tod im Jahr 1975 wurde in der Verfassung die Freiheit wiederhergestellt, nicht-christliche Namen zu vergeben.

Außerdem ist Spanien nicht das einzige Land das bestimmte Namen verbietet. In Island gibt es einen Ausschuss für Namensgebung, der Namen genehmigen muss, bevor sie in das Register aufgenommen werden. Und auch in Portugal gibt es eine Liste mit 2 600 Namen die nicht zulässig sind. Gerichte in den USA haben auch Namen wie „Queen“, „Jesus Christus“ oder „Santa Claus“ für illegal erklärt.

Bild Quelle: thelocal/es