Das Schweigen der Regierung

Leider finden die Wahlen heute am 28. Mai unter ungewöhnlichen Umständen statt. Ein ernsthaftes Misstrauen hinsichtlich des Ergebnises könnte die Folge sein.

Das spanische Wahlsystem ist solvent und sicher, und die Wahlergebnisse sind durch eine breite Palette von Garantien geschützt.

Es ist jedoch ungerechtfertigt leichtsinnig, dass angesichts der Häufung von Betrugsvorwürfen in kleinen Gemeinden keine dem Ernst der Lage angemessene politische Reaktion erfolgt ist.

Vor allem, wenn gleichzeitig andere Machenschaften innerhalb der sozialistischen Partei aufgedeckt werden, wie die laufenden Ermittlungen gegen den Organisationssekretär der PSOE in Andalusien wegen der Entführung eines Stadtratsmitglieds in Maracena (Granada) oder die Verhaftung der Nummer Zwei der Partei in Santa Cruz de Tenerife wegen
eines Verbrechens der Körperverletzung.

Bei einer großzügigen Betrachtung all dieser Ereignisse könnte man annehmen, dass es sich um isolierte und nicht miteinander verbundene Vorfälle handelt…..

…..Aber die Tatsache, dass all diese Skandale in so kurzer Zeit an die Öffentlichkeit gelangt sind, lässt jedoch zu Recht vermuten, dass die Regierungspartei entweder außer Kontrolle geraten ist oder zumindest von den Verantwortlichen nicht ausreichend überwacht wird.

Neben der katastrophalen Planung eines von Anfang an noch chaotischeren Wahlkampfes steht die Sozialistische Partei nun auch noch vor einer Reputationskrise.

Und wie gehabt, ihre Führer schweigen in trauter Verbundenheit.

Bild Quelle: abc/es