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Energie zum Null-Tarif ?!

Ein verrücktes Jahr auf dem Strommarkt – Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt gab es mehr als 100 Stunden zum Null-Tarif.

Nachdem die Preisrekorde der Energiekrise Geschichte sind wird nun der massive Ausbau „erneuerbarer Anlagen“ die Strompreise wohl weiter
sinken lassen.

Der Strommarkt hat die exorbitanten Steigerungen während der schlimmsten Phase der Energiekrise hinter sich gelassen.

Der durchschnittliche Strompreis blieb im vergangenen Jahr bei 87 Euro pro Megawattstunde (MWh), dem niedrigsten Stand seit drei Jahren.

Von den 167 Euro des schicksalhaften Jahres 2022 ganz zu schweigen.

Nachdem die auf historischen Höchstständen gestiegenen Preise und die extreme Volatilität, die sich mit der militärischen Invasion Russlands in der Ukraine verschärfte, nachgelassen haben, erlebt der Elektrizitätssektor derzeit ein weiteres Phänomen – Jetzt im anderen Extrem.

Nach den Rekordniveaus mit Preisen von bis zu über 700 Euro pro MWh zu Beginn des Krieges kam es im vergangenen Jahr immer wieder zu Markteinbrüchen und einem Preisabsturz bis hin zu einem Preis von (0 Euro).

Der Großhandelsmarkt, auf dem Stromunternehmen und Händler die Energie kaufen und verkaufen, die am nächsten Tag verbraucht wird, legt für jede Stunde des Tages unterschiedliche Preise
fest.

Im vergangenen Jahr vervielfachten sich die Stunden mit Nullpreisen. Im gesamten Jahr gab es insgesamt 109 Stunden zum Nullpreis.
Hinzu kamen Hunderte weitere Stunden zu einem Schleuderpreis von unter einem Euro, so die Analyse von Francisco Valverde, einem Fachberater (Energiemarktbetreiber-OMIE).

Im Jahr 2022 gab es lediglich 4 Stunden zum Nulltarif, wobei diese sich auf die frühen Morgenstunden konzentrierten – Bis dahin war fast ein Jahrzehnt lang keine einzige Stunde zum Nullpreis aufgezeichnet worden. …..

 

….. Um frühere Zusammenbrüche des Strommarktes hinsichtlich „0 Euro“ zu finden, muss man bis ins Jahr 2014 zurückgehen, als es im gesamten Jahr insgesamt 177 Stunden zum Null-Tarif gab.

Mehr erneuerbare Energie-Quellen heisst, niedrigerer konventioneller Strom- Preis !

Einige sogenannte inframarginale Erzeugungstechnologien (z. B. Kernkraft und Wasserkraft) werden in diesem Jahr definitiv verstärkt in den Markt eintreten.

Wenn also die Menge dieser Energien ausreicht, um den gesamten Energiebedarf zu decken, so wird der Preis hinsichtlich konventioneller Energie bei „null Euro“ bleiben.

Und genau das ist bezüglich dieser „109 Stunden des Jahres 2023“ geschehen.

Der enorme Ausbau neuer erneuerbarer Energien in den letzten zwei Jahren, insbesondere hinsichtlich Photovoltaikanlagen, lässt die Zahl der Stunden, in denen der Stromgroßhandelsmarkt zusammenbricht, sprunghaft ansteigen.

Es entsteht so immer häufiger eine Lücke zwischen den Stundenpreisen desselben Tages.

Im Jahr 2023 gelang es Spanien erstmals, mehr als die Hälfte seines gesamten Strombedarfs mit erneuerbaren Energien zu erzeugen.

So wurde z. B. Windkraft zu einer der führenden Stromerzeugungsquelle, noch vor Atom- und Gaskraftwerken.

Bild Quelle: epe/es