Eine tickende Zeitbombe

Europas Gesundheitssysteme sollen zu den besten Systemen der Welt gehören, aber alternde Bevölkerungen, Covid, sowie das Problem der Arbeitslosigkeit üben auf das Gesundheitssystem einen nicht unerheblichen Einfluss aus.

Seit Jahrzehnten werden die nationalen Gesundheitssysteme Westeuropas weithin als eines der besten der Welt angepriesen.

Aber eine alternde Bevölkerung, mehr Langzeiterkrankungen, eine anhaltende Rekrutierungs- und Bindungskrise (in allen gesundheitlichen Einrichtungen) sowie die allgemeine Erschöpfung nach Covid haben in diesem Winter zu etlichen Unruhen geführt. Es ist davon auszugehen, dass sich der Druck auf alle Gesundheitseinrichtungen massiv erhöhen wird.

„Alle Länder der Region stehen vor ernsthaften Problemen im Zusammenhang mit ihrem Gesundheits- und Pflegepersonal“, sagte die Vorsitzende der Europa-Weltgesundheitsorganisation Anfang dieses Jahres in einem Bericht und warnte vor potenziell schlimmen Folgen, wenn nicht umgehend Maßnahmen von Seiten der jeweiligen Regierung in Angriff genommen werden..

In Spanien gab das Gesundheitsministerium im Mai bekannt, dass mehr als 700.000 Menschen auf eine Operation warten.

5.000 Haus- und Kinderärzte befinden sich in Madrid seit fast einem Monat im Streik, um gegen jahrelange Unterbezahlung und viel zu grosses Arbeitspensum zu protestieren…..

…..In einem Drittel der Länder Europas seien mindestens 40 % der Ärzte 55 Jahre oder älter, heißt es in dem Bericht.

Selbst wenn jüngere Praktizierende Ärzte trotz Stress, langen Arbeitszeiten und oft niedriger Bezahlung blieben, sind in ländlichen-  und Einwohner schwachen Gebieten „medizinische Wüsten“ entstanden.

Diese medizinischen Einöden wieder zu beleben erscheint fast als „unmöglich“.

Einige spanische Ärzte seien so ausgebrannt, dass sie trotz der Einbußen bei ihren Renten vorzeitig in den Ruhestand gehen.

„Vor allem anderen kommt es aber darauf an die Berufe im Gesundheitswesen wieder attraktiver zu machen. Denn nur so kann mann die „Ausblutung“ von Fachleuten stoppen“ – So die Verantwortlichen in einer kürzlichen Pressekonferenz.

Bild Quelle: larazon/es