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Spaniens Staatshaushalt kurz vor dem Crash ?!
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In Spanien ist die Altersrente seit 2018 um ein Drittel gestiegen – und übertrifft damit das landesweite Lohnwachstum bei weitem.
Neue Daten der spanischen Sozialversicherung zeigen, dass die Gehälter der berufstätigen Spanier in den letzten 6 Jahren um 25 % gestiegen sind,
während sich die Rentner über eine Steigerung ihrer monatlichen Zahlungen um 33 % freuen konnten.
Dementsprechend steigt die durchschnittliche Rente nun von 1.107 Euro im Jahr 2018 auf 1.450 Euro pro Monat im Jahr 2024.
Dies steht im krassen Gegensatz zum langsameren Wachstum der Löhne, die lediglich von durchschnittlich 1.748 Euro auf 2.181 Euro monatlich gestiegen sind.
Der Anstieg der Rentenzahlungen setzt das spanische Sozialversicherungssystem einem beispiellosen Druck aus. Experten warnen vor einem wachsenden Defizit.
Nach Berechnungen der Stiftung für angewandte Wirtschaftsstudien (Fedea) schloss das System das Jahr 2023 mit einem Defizit von über 50 Milliarden Euro ab.
Die finanzielle Belastung wird noch dadurch verstärkt, dass Arbeitnehmer, welche „derzeit“ in den Ruhestand gehen, bei ihrer Pensionierung deutlich höhere Renten erhalten als ihre Vorgänger.
Im vergangenen November erhielten Neurentner im Schnitt 1.548 Euro monatlich – 16 % mehr als im gleichen Monat 2018.
Auch die Zahl der Rentner ist seit 2018 gestiegen (9,2 %) – Die Höhe der Rentenzahlungen ist dadurch viermal schneller gewachsen. …..
….. Die Lage ist besonders kritisch, da Spanien mit der bevorstehenden Massen-Pensionierung der Babyboomer-Generation konfrontiert ist, der größten demografischen Gruppe in der Geschichte des Landes.
Die spanische Regierung versucht derzeit, diese Herausforderungen durch Reformen zu bewältigen.
Dazu zählen etwa die Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge, vor allem für Besserverdiener, und die Einführung von Anreizen für Arbeitnehmer, ihren Ruhestand freiwillig aufzuschieben.
Spaniens Wirtschaftsexperten gehen jedoch davon aus, dass dies nicht ausreichen wird, um das spanische Rentensystem spürbar zu entlasten.
Bild Quelle: 20minutos/es