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Madrid - Hauptstadt von Armenien ?!

Bevor Madrid zur Hauptstadt Spaniens wurde, war es die Hauptstadt eines anderen, Tausende von Kilometern entfernten Königreichs: „Armenien“.

Wobei die traurige Geschichte von Leo V. (14. Jahrhundert) eines der merkwürdigsten Kapitel in der Madrider Chronik hinterlässt.

Zu Lebzeiten von Leo V. wurde Madrid zur Hauptstadt eines Königreichs, das mehr als 3.000 Kilometer entfernt, südlich der heutigen Türkei, lag. Es klingt verrückt, aber die Geschichte von Leo V. (1342–1393), dem König ohne Königreich, dem nur wenige Monate nach seiner Thronbesteigung in Kleinarmenien die Krone entzogen wurde, ist mehr als nur seltsam.

Er wurde innerhalb weniger Jahre vom Monarchen zum Gefangenen, vom Gefangenen zum „Bürgermeister“ von Madrid und schließlich zum Herrn eines französischen Schlosses.

Um die Geschichte Madrids besser verstehen zu können, muss man ins Mittelalter zurückgehen und zur anatolischen Halbinsel reisen.

Dort, in der Region Kilikien, entstand zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert „Kleinarmenien“, auch „Kilikisches Armenien“ genannt – Ein Königreich, welches von Flüchtlingen gegründet wurde, die vor der Seldschuken-Invasion in Armenien geflohen waren.

Zunächst war Madrid nicht besonders groß, spielte jedoch als Verbündeter der Kreuzfahrer und als christliche Festung eine herausragende geopolitische Rolle.

„Leo“, auch auf der Flucht, gelangte letztlich, auf etlichen Umwegen auf die „Iberischen Halbinsel“, genauer gesagt in „Badajoz“, wo er die Gastfreundschaft von Johann I. genoss. …..

….. Bei seiner Ankunft fand Leo V. zwar Ehrungen und Geschenke aus Gold, Seide und Juwelen vor, aber nicht das, was er suchte – Nämlich Hilfe bei der Rückeroberung seines Throns.

Stattdessen machte ihm der kastilische Monarch ein merkwürdiges und vor allem sehr großzügiges Geschenk: Er überließ dem Herrscher von Kilikien uneingeschränkte Macht über Madrid, Andújar und Villareal (Ciudad Real) –
Und zwar „mit all ihren Steuern, Rechten und Einkünften“.

Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, kam noch ein Jahreseinkommen von 150.000 „Maravedis“ hinzu.

Früher befand sich das Herz eines Königreichs dort, wo sich sein Hof bzw. sein Herrscher befand.

Es dauerte aber noch mehr als anderthalb Jahrhunderte, bis
Philipp II. im Jahr 1561 Madrid zu seinem Hauptquartier auserkor und die Stadt zur Hauptstadt „Seines“ Herrschaftsgebiets machte.

Und so wurde, nach etlichen Verwirrungen, Madrid letztendlich zur Hauptstadt Spaniens…..

Bild Quelle: xataka/es

Basis Artikel: xataka/es