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Spanische Bauernproteste weiten sich aus

Der Bauernprotest erreicht Malaga: Die Hafeneinfahrt wird blockiert und der Verkehr weitgehendst lahmgelegt.

Etwa 200 Traktoren aus verschiedenen Gemeinden des Guadalhorce-Tals sperren den Weg auf der Avenida Antonio Machado, um den Verkehr von Warentransportern zu verhindern.

Unruhe und Zorn brodelten schon seit Tagen in den WhatsApp-Gruppen und wurden an diesem Dienstag mit einer Blockade von mehreren Sattelzugmaschinen in verschiedenen Teilen der Provinz Málaga, Realität.

Spanische Landwirte und Viehzüchter haben sich endlich den Protesten ihrer Kollegen in anderen europäischen Ländern angeschlossen – In der Hauptstadt haben sich etwa 200 Traktoren aus verschiedenen Gemeinden des Guadalhorce-Tals auf der Avenida Antonio Machado versammelt, um den Wareneingang zum Hafen von Malaga zu blockieren.

Eine Aktion, die zu teilweisen Blockaden dieser Straße in beide Richtungen geführt hat – Beamte der örtlichen Polizei leiten ankommende Autos um – Sowohl die Nationalpolizei, als auch die Guardia Civil sind mit Einsatzkräften vor Ort.

Der Protest, wie er auch in anderen europäischen Ländern zu sehen ist, richtet sich gegen die von Brüssel initiierte Agrarpolitik, welche die Rentabilität des Agrarsektors gefährden würde.

Wie mehrere Bauern gegenüber der Presse mitteilten, plant man die Proteste über mehrere Tage auszudehnen. „Wir werden da sein, egal was
nötig ist. „Aktuell geht es darum, Lastwagen daran zu hindern den Hafen von Málaga zu erreichen“, sagte Sebastián Ramos, ein Bauer aus Alhaurín de la Torre.

Wie bereits erwähnt, erfolgt die Organisation dieser Proteste außerhalb von Agrarverbänden und ist im Geiste eine Reaktion auf die Gelbwesten-Demonstrationen, die in Frankreich aufkamen. Die Koordination der Demonstrationen erfolgt über soziale Netzwerke, insbesondere über WhatsApp, wo für jedes Gebiet der Provinz verschiedene Gruppen gebildet wurden.

Die in der Hauptstadt angekommenen Traktoren gehören zu Gemeinden im Guadalhorce-Tal wie Alhaurín de la Torre, Alhaurín el Grande oder Cártama – Aber auch Bauern aus Álora, Almargen sowie Pizarra sind in die Hauptstadt eingedrungen. …..

….. Im Laufe des Vormittags wird mit der Ankunft mehrerer Traktoren aus Gemeinden der Axarquía gerechnet.

In einem von Landwirten verbreiteten Manifest werden die Forderungen konkret formuliert, welche für die Zukunftsfähigkeit der spanischen Landwirtschaft als notwendig erachtet werden.

Der Ärger richtet sich vor allem gegen die Europäische Kommission, da man davon ausgeht, dass die von Brüssel aufgezwungene Agrarpolitik insbesondere die spanische Landwirtschaft ganz erheblich belastet und vor allem weniger wettbewerbsfähig macht.

Andererseits wird berichtet, dass Produkte aus Nicht-EU-Ländern problemlos in Spanien eingeführt werden dürfen.

„Das ist unlauterer Wettbewerb, da diese Importe nicht den, von spanischen Produzenten geforderten Anforderungen und Pflanzenschutzkontrollen, unterliegen“ – So einhellig die spanischen Landwirte.

Sowohl das Landwirtschaftsministerium, die Gewerkschaften, als auch die Agrarverbände werden von den spanischen Bauern ins Gericht genommen,
da sie letztlich nur mit „Passivität“ reagieren.

Einer der Protest-Slogans: „Sanktionen für Europa und Subventionen für Marokko“ – „Schluss mit bürokratischen Hindernissen“.

Außerhalb der Hauptstadt war die Mobilisierung der Proteste auch in Antequera zu beobachten. Dort ist eine große Sattelzugmaschine in das Industriegebiet eingedrungen – Und hat den Zugang zu den Logistikzentren von Mercadona und Día blockieren können.

Bild Quelle: diariosur/es